Der Japaner Prof. Jigoro Kano gilt als der Begründer des Judo-Sports.
Er entwickelte Judo aus den Japanischen Kampf- und Verteidigungskünsten und führte es 1882 offiziell ein. Besonderen Wert legte er dabei auf die geistige und moralische
Erziehung der Sportler. Judo als der "Weg der Sanftheit, des Nachgebens" beruht auf den Prinzipien der "wirksamsten Anwendung der Kraft" und "dem Begreifen mit dem Körper". Das Wesen des Kampfes
beruht auf einander Respekt und Achtung erweisen, und sich gegenseitig schneller helfen, ein Ziel zu erreichen.
Es soll dazu dienen, dass Freunde und Partner miteinander kämpfen können, ohne sich zu verletzen:"Siegen durch Nachgeben".
Mit über 40 verschiedenen Würfen, die meist über die Schulter oder die Hüfte ausgeführt werden und weiteren Armhebeln, Würgen und Festhalten werden sowohl körperliche Fähigkeiten wie Bewegungsgefühl,
Gleichgewichtssinn und Muskulatur entwickelt als auch geistige Fähigkeiten wie Selbstdisziplin, Respekt und Rücksichtnahme, Konzentration und Wohlbefinden gefördert. Damit ist die Sportart Judo für
alle Menschen jeden Alters und jeden Geschlechts geeignet.
Judo verbreitete sich zunächst in Japan und wurde Lehrfach an den Schulen. Allmählich entwickelte sich Judo zu einer internationalen Wettkampfsportart, die heute von Millionen Frauen und Männern in
allen Erdteilen betrieben wird. Der Kodokan, das Weltzentrum des Judo, residiert in einem modernen Hochhaus in Tokio.
Judo-Wettkampf
Judo ist eine Zweikampfsportart. In verschiedenen Gewichts- und Leistungsklassen werden regelmäßig Wettkämpfe für Jugendliche, Männer und Frauen ausgetragen. Besonders viele Judoka sind noch im
Kindesalter. Gerade für diese Altersgruppe werden häufig auch Wettkämpfe auf regionaler Ebene durchgeführt.
Im Judo ist die Verletzungsgefahr nicht größer als bei jeder anderen Sportart. Beim Judowettkampf (Shiai) genügt ein voller Punkt (Ippon) zum Sieg, der zu jedem Zeitpunkt des Kampfes erreicht werden
kann. Diesen Ippon kann man erzielen durch:
Als weitere Wertungen gibt es
Verhält sich ein Judoka unfair oder unsportlich, so können auch Bestrafungen ausgesprochen werden oder im schlimmsten Fall ein unfairer Kämpfer auch disqualifiziert werden.
Judo in Deutschland
In Deutschland gründete Alfred Rhode 1920 in Frankfurt am Main den ersten Judo-Club. Auch in anderen Städten entstanden danach Sportvereinigungen und Übungsstätten. Nach dem zweiten Weltkrieg und der
Aufhebung des damals herrschenden Kampfsportverbotes nahm der Judo-Sport in Deutschland einen starken Aufschwung. Der Deutsche Judo Bund (DJB) wurde 1953 gegründet und 1956 vom Deutschen Sportbund
anerkannt.
Judo international
Vom Internationalen Olympischen Komitee wurde Judo 1964 als olympische Sportart zugelassen und damit in das Programm der 18. Olympischen Spiele in Tokio aufgenommen. Die erste Weltmeisterschaft im
Judo fand 1956 statt. Anfangs noch in unregelmäßigen Abständen und ohne Gewichtslimit werden seit 1965 alle zwei Jahr Weltmeisterschaften in den verschiedenen Gewichtsklassen durchgeführt. 1975 fand
die erste Europameisterschaft der Damen statt. Seit 1980 kämpfen die Damen um Weltmeisterschaftsehren und seit 1992 nehmen die Damen an Olympischen Spielen teil. Heute gibt es in allen größeren
Sportvereinen eine Judo-Abteilung.
Judo-Begriffe
Judoka trainieren im "Dojo", der Übungshalle. Der Boden des Dojo ist mit Matten, der "Tatami" ausgelegt, die ursprünglich aus Reisstroh bestanden. Judoka tragen als Sportkleidung den "Judo-Gi" -
Jacke, Hose und Gürtel. Der Kenntnisstand des Judoka ist an den unterschiedlichen Farben seines Gürtels ersichtlich. Man unterscheidet acht Kyu-Grade: weiß-gelbe, gelbe, gelb-orange, orange,
orange-grüne, grüne, blaue und braune Schülergürtel und zehn Dan-Grade : schwarze, rot-weiße und rote Meister-Gürtel.
Für den 10. Dan, einen roten Gürtel, gibt es weltweit nur 12 Träger.